Parodontologie
Parodontologie ist die Lehre vom Zahnhalteapparat. Der Zahnhalteapparat fixiert den Zahn im Kiefer, er sorgt dafür, dass unsere Zähne stabil sitzen und in ihrer Lage bleiben. Er besteht aus der Alveole (das ist das knöcherne Fach im Unter- und Oberkiefer, in das der Zahn eingepasst ist), dem Zahnfleisch, der Wurzelhaut (das ist die Gesamtheit der Fasern, mit denen der Zahn in der Alveole befestigt ist) und dem Wurzelzement. Die Parodontologie befasst sich also mit den Komponenten des Zahnes, die den Zahn im Kiefer halten.
Die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats wird als Parodontitis bezeichnet. Sie wird durch Bakterien in der Mundhöhle und die Reaktion des Körpers auf deren Eindringen ins Zahnfleisch hervorgerufen. Vor allem Menschen ab 35 Jahren sind besonders gefährdet. Wenn die Immunabwehr den Knochen nicht mehr vor Entzündungen schützen kann, wird dieser schließlich abgebaut. So kommt es zunächst zu einer Zahnlockerung und letztlich zum Zahnverlust.
Die Behandlung der Parodontitis zielt vor allem auf die Beseitigung der Bakterien ab. Dazu genügt es nicht, dass eine einmalige Therapie durchgeführt wird. Zwar werden in einer Ersttherapie die Angreifer eliminiert, Zahnbeläge und Konkremente (harter Zahnstein zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel) entfernt, geheilt ist der Patient dadurch aber nicht. Jetzt muss durch regelmäßige Kontrollen verhindert werden, dass die Bakterien das Milieu wieder schädigen können. Das kann bei anfälligen Patienten schon nach sechs Wochen wieder der Fall sein. Bei anderen dauert es drei, manchmal sechs Monate. In diesem Zeitraum muss zwingend Prophylaxe erfolgen.
Wichtig ist also nicht nur die Ersttherapie, sondern auch die am individuellen Bedarf orientierte regelmäßige Prophylaxebehandlung. Bedenken Sie dabei bitte auch, dass jeder Parodontitisfall zeitlebens ein Risikopatient bleibt!
Die Behandlung der Parodontitis
Den Beginn der Therapie zur Erhaltung der Zähne bei einer Parodontitis stellt ein intensives Mundhygieneprogramm dar. Dies ist für eine erfolgreiche Therapie absolut unentbehrlich.
Die vollständige Beseitigung von Belägen und Zahnstein und die individuelle Anleitung zur perfekten Mundhygiene in den durch die Erkrankung entstandenen kritischen Bereichen sorgen für einen Rückgang der Entzündung am Zahnfleischrand. Dieser Entzündungsrückgang wird meist auch von den Patienten selbst bemerkt, da es beim Zähneputzen weniger blutet und weniger schmerzhaft ist. Außerdem ist damit die Voraussetzung für den zweiten Schritt der Parodontitisbehandlung geschaffen. Er besteht in der Behandlung des knochennahen Anteils des Zahnhalteapparates. Ziel bei diesem unter Betäubung durchgeführten Eingriff ist die Entfernung der in den tiefen Taschen unter dem Zahnfleisch befindlichen harten und weichen Ablagerungen, die vorsichtige Reinigung der bakteriell infizierten Zahnwurzel, deren Glättung, sowie gegebenenfalls die Verbesserung der anatomischen Verhältnisse. Erreichbares Ziel ist die Regeneration des erkrankten Gewebes.